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Kinderarbeit betrifft auch unseren Alltag

Eine Wanderausstellung informiert und berührt

Ein ganz normaler Morgen: Aufstehen, Körperpflege, Anziehen, Frühstücken, Handy checken, ins Auto setzen und los geht´s. Was hat unser Leben schon mit Kinderarbeit zu tun? In jedem dieser einzelnen Routinen wurden vermutlich Produkte genutzt, die unter anderem durch die Hände von Kindern produziert wurden: Kleidung, Kosmetika, Kaffee- und Kakaoprodukte, Elektrogeräte, Verkehrsmittel. Und leider betrifft das nicht einen verschwindend geringen Teil der Heranwachsenden dieser Welt, sondern laut Statistik 160 Millionen Kinder weltweit.

Aus diesem Grund verwandelte die Fachschaft Religion unsere Schülerwerkstatt für zwei Wochen in eine Ausstellung rund um das Thema Kinderarbeit. Dort konnten unsere Schülerinnen und Schüler viel Wissenswertes über die Ursachen von Kinderarbeit und mögliche Lösungswege aus dieser Misere lernen. Wenn man einen Koffer mit 14,4 Kilogramm Kleidungsstücken hochhebt, wird man sich erstmal bewusst, wie normal es für uns ist, so viele Textilien Jahr für Jahr zu erwerben. Im Schnitt kauft der deutsche Durchschnittsbürger nämlich 52 neue Kleidungsstücke im Jahr. Fast Fashion ist ein ökologisches Problem und sicherlich nicht kostengünstig, denn die Menschen in Asien und Afrika zahlen dafür einen hohen Preis: den Verlust ihrer Gesundheit, ihrer Bildungschancen, ihrer Freiheit … In einem imaginären Kaufladen konnten die Schülerinnen und Schüler Produkte auswählen, die sie ohne schlechtes Gewissen in den Einkaufswagen legen können. Und schnell kam die Erkenntnis, Fairtrade bedeutet nicht zugleich das Teuerste kaufen zu müssen. Mit fair gehandelten Produkten lässt sich ein üppig gefüllter Frühstückstisch decken, von Kaffee, Kakao, Honig und Schokoaufstrich bis hin zu Bananen und Saft. Und mit dem bewussten Einkauf werden die Lebensumstände der Produzentinnen und Produzenten deutlich verbessert.

Viele Schüler und Schülerinnen reagierten angesichts der schrecklichen Arbeitsbedingungen und -zeiten der vor allem in Afrika und Asien lebenden Kinder sehr betroffen. Zitat eines Schülers: „40 Cent Lohn für einen Tag in der Hölle? 6 Tage die Woche bis zu 12 Stunden am Tag hart arbeiten. Da bin ich doch froh, dass ich Schüler an der AKR bin!“

Anne Wagenhäuser