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Pflegeberufe stellten sich am Schulzentrum vor

Szenische Talkshow zeigte Facetten des Pflegealltags

Soll ich nach der Schule einen Pflegeberuf ergreifen? Welche Möglichkeiten der Ausbildung gibt es? Und was verdiene ich dabei überhaupt? Auf diese Fragen fanden Schülerinnen und Schüler des Haßfurter Schulzentrums am Freitag eine Antwort. An verschiedenen Info-Ständen im "Silberfisch"-Gebäude konnten sie sich über die verschiedenen Arten der Pflege- und Gesundheitsberufe informieren. Außerdem wurde ihnen in einer szenischen Talkshow ein Einblick in die Facetten des Pflegealltags vermittelt.

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Für die Talkshow interviewten die Jugendlichen berufserfahrene Expertinnen und Experten aus der Region, die in pflegerischen Gesundheitsberufen arbeiten. Sie erhielten so einen Einblick in deren Berufsalltag. Herausgekommen sind Alltagsgeschichten und berührende Momente, die verdeutlichen, wie wichtig ihr Beruf ist – aber auch, dass Pflege für Schülerinnen und Schüler mit höherem Schulabschluss eine spannende Option ist.

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Szene aus einem Kinderkrankenhaus

Die Alltagsgeschichten führten die Jugendlichen auf der Bühne in kurzen Szenen auf. Die erste Szene spielte in einem Kinderkrankenhaus. Dabei spiele auch die Betreuung der besorgten Eltern eine wichtige Rolle, sagte der erste Talkgast, eine Kinderkrankenschwester. Für die dreijährige Ausbildung sei Mittlere Reife oder Abitur Voraussetzung. Danach könne ein Studium in Pflegepädagogik folgen, das der Freistaat Bayern ab dem zweiten Semester mit einem Stipendium fördert. In der zweiten Szene "Prüfungsangst" erfuhren die Jugendlichen, dass Auszubildende bereits im ersten Ausbildungsjahr 1200 Euro brutto verdienen. Ein zweiwöchiges Praktikum sei darüberhinaus in allen Branchen möglich.

In der dritten Szene stand der fiktive Witwer Egon Müller im Mittelpunkt, der ambulant zuhause gepflegt wird. Fast zwei Millionen Menschen seien in Deutschland dement, sagte der Talkgast, eine Fachkraft einer ambulanten Pflegeeinrichtung. Geduld, Verständnis und Empathie, aber auch wissenschaftliche Erkenntnisse seien hier besonders wichtig.

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Computer kommen zum Einsatz
Eine weitere Szene spielte in einer Intensivpflege-Wohngemeinschaft mit der 25-jährigen "Bibi", die nach einem Reitunfall im Wachkoma liegt. Hier öffne sich ein Aufgabengebiet für technisch interessierte Auszubildende, sagte der Talkgast, eine Leiterin einer Intensiv-WG. Sprachcomputer oder Computer, die sich mit den Augen steuern lassen, kämen hier zum Einsatz. In der 24-Stunden-Intensivpflege seien Zwölf-Stunden-Schichten an der Tagesordnung. Dafür haben Angestellte dann einen halben Monat frei.

Eine andere Szene spielte in einem Krankenhaus. Nach einer Operation habe die Mobilisation des Patienten höchste Priorität, erfuhren die Zuhörenden. Operierte sollten schnellstmöglich wieder aufstehen, um Thrombosen oder Lungenentzündungen zu vermeiden.

Jean-Francois Drozak hat das neue Format der Berufsberatung für das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege entwickelt. Die Kampagne www.neuepflege.bayern startet in diesem Herbst. Der Sozialpädagoge tourt seit 2020 durch Bayern und vermittelt mit der "szenischen Talkshow", was die generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft ausmacht. Die Ausbildungsrichtungen Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege wurden vor kurzem zusammengeführt und bieten als "Generalistik" neue Perspektiven.

Die szenische Berufsberatung stellt die ganze Bandbreite des Berufsfeldes vor – auf ungewöhnliche Weise, in nur einer Schulwoche. An der Produktion waren Schülerinnen und Schüler der Mittelschule, Realschule und dem Gymnasium in Haßfurt beteiligt, unterstützt von Mitarbeitenden der "Gesundheitsregion +" des Landratsamts.

Quelle: www.mainpost.de

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