Success Story - englischer Theaterspaß mit Tiefgang
Endlich ist es uns gelungen, das White Horse Theatre am Tag vor den Weihnachtsferien erneut an unsere Realschule zu holen. In guter Zusammenarbeit mit der Englisch-Fachschaft des Gymnasiums durften unsere Neuntklässler einem witzig inszenierten Stück mit tiefgründigem Kerninhalt auf Englisch folgen. Nicht nur wurde hierdurch der Ausklang vor Weihnachten für alle Beteiligten gemütlich gestaltet. Vielmehr machte die besondere Chance, echten Native Speakern für zwei Schulstunden zu lauschen und dabei ein lebendiges und mitreißendes Stück mit intensiver Publikumsinteraktion zu erleben und dies im Anschluss mit den Darstellern (natürlich in Englisch) in einer Interviewrunde abzurunden, „Success Story“ für unsere Schüler so wertvoll.
Wenngleich nicht jeder Schüler und jede Schülerin sofort zu Beginn des Stücks die „Message“ verstand, so wurde doch im Laufe der einzelnen Szenen immer deutlicher, worum es eigentlich ging, und auch die Erkenntnis breitete sich aus, dass sich viele von uns selbst angesprochen fühlen konnten/durften: Schließlich kennt man ja diese gewisse Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben basierend auf Vergleichen mit anderen, vermeintlich besser gestellten Personen. Im Endeffekt darf man dann aber sowohl im Stück als hoffentlich auch in der Realität erkennen, dass das eigene Leben dann am wertvollsten und besonders ist, wenn man es so annimmt, wie es ist und dies in vollen Zügen genießt. Und so erging es in unserer „Success Story“ auch Sally, Simon und Phil: Sally will so hübsch wie die Models in den Modezeitschriften sein – Simon möchte genauso selbstbewusst sein wie die Männer in den glamourösen TV-Soaps – und Phil wünscht sich, endlich so schlau zu sein wie die großen Wissenschaftler im Fernsehen. In einer Traumsequenz gelangen die drei Jugendlichen – unwissentlich - in die Welt der berühmten Arztserie 'Love in White Coats', in der ihre Wünsche mit einem Schlag erfüllt werden.
Sally wird zur schönsten Krankenschwester des ganzen Krankenhauses (die am Ende ihren „Mr. Right“ jedoch außerhalb der Glamourwelt findet, hervorragend gespielt von unserem Kollegen Herrn Stettler), Simon ist der romantische und in Sally verliebte Dr. Simon Hunkwell und Phil wird zu Sir Philip Forceps-Prat, dem besten Chirurgen der Welt (!). Doch dann nimmt das Unglück seinen Lauf: Ein Patient wird ins Krankenhaus eingeliefert – es geht um Leben und Tod! So mit der Realität konfrontiert wird der Traum der drei zum Alptraum — und die Teenager stellen sich die Frage, ob sie wirklich in dieser oberflächlichen Plastikwelt, wo Schein mehr zählt als Sein, leben wollen. Die Erkenntnis, dass das eigene Leben (zwar vielleicht manchmal einer Verbesserung durch eigene Anstrengung bedürfend) das beste ist, führt die Jugendlichen am Ende zu einer glücklichen Wendung, bei der sie erleben, dass jeder Mensch für sein Glück selbst verantwortlich ist und deswegen zu sich und seiner höchst eigenen, persönlichen Identität stehen sollte! Und wer am Ende diese Botschaft „Du bist gut, so wie du bist!“ mit sich in die Ferien nahm, hatte doch ein wunderbares kleines Vorweihnachtsgeschenk erhalten.
Christina Kaufner