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Hurra, unsere Schule wird zersägt

An der Haßfurter Realschule laufen schwere Bauarbeiten im Zuge der Schulzentrumsanierung

Abriss4Ziemlich spektakulär ist das, was Lehrer und Schüler des Schulzentrums in Haßfurt gerade beobachten können. Im Zuge der Sanierungs- und Umbauarbeiten im Trakt der Realschule ist nämlich derzeit ganz schweres Gerät im Einsatz. Auf eine große Betonsäge folgen Zangen-Bagger und Pulverisierer, denn ein Teil des früheren Verwaltungstraktes wird schlichtweg abgebrochen. Zwei Wochen wird das voraussichtlich noch dauern.

„Da war mein Büro“, sagt Christine Rottmann bei einem Ortstermin von Schulleitung, Bauverwaltung und Landrat Wilhelm Schneider auf der Baustelle. Sie ist zwar als Mitglied der Schulleitung und der Steuerungsgruppe eng in die Planungen eingebunden, aber die Abbrucharbeiten bringen dennoch ein bisschen Wehmut in ihre Stimme. Dieser folgt aber ganz schnell auch die Vorfreude auf die ganz neue Realschule, die 2019 an den Start gehen soll. Bauabschnitt vier der Generalsanierung am Schulzentrum ist der wohl radikalste. Nach dem Neubau der Naturwissenschaften wurde im Bereich des Gymnasiums vorwiegend saniert – die Haustechnik erneuert, die Fassade gedämmt, neue Fenster eingebaut, mit Farbe gearbeitet.

 

In der Realschule wird massiv umgebaut, sie wird räumlich so umstrukturiert, dass hier auch ein ganz neues pädagogisches Konzept umgesetzt werden kann, wie es auch der künftige Realschul-Lehrplan vorsieht. Der Teilabbruch am Verwaltungstrakt jedoch hat mehr mit der Geschlossenheit der Fassade zu tun. Zwei Tage lang fraß sich ein überdimensionales Sägeblatt durch den Beton, teilte etwa zehn Meter der vorspringenden Fassade vom Baukörper ab. Das war notwendig, um beim Abbruch Schäden am Bestand zu vermeiden, wie Thomas Will vom Kreishochbau erläutert. Das war wohl sehr vorausschauend, denn an der Abbruchkante wird deutlich, wie massiv die Eisenbewehrungen sind, die beim Bau in den 80-ern in den Beton versenkt wurden. Daran müht sich jetzt der Bagger mit einem speziellen Zangen-Werkzeug, das „das Gebäude regelrecht abnagt“, wie es Realschulrektor Dr. Hartmut Hopperdietzel beschreibt. „Für mich als jemanden, der nur selten mit Baustellen zu tun hat, ist das ein sehr faszinierender Vorgang. Wir zersägen ein Schulhaus, das hat doch was von Zaubershow“, erklärt er mit einer jungenhaften Begeisterung im Gesicht.

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Eng verbunden mit dem Gebäude ist auch Hubertus Gieb. Er war „Lehrling“ bei der Baufirma Will im Betonlabor, als das Schulzentrum gebaut wurde, heute fungiert er als Bauleiter für die Architektengemeinschaft Baur-Consult/Gieb. Thomas Will und Eva Mangold vom Hochbau waren hier im Schulzentrum Schüler. An den Umzug, für den die Schüler an einem Samstag nach Haßfurt kamen und kräftig anpackten, um beispielsweise Landkarten und die Tierpräparate für den Biologie-Unterricht vom Dürerweg ins neue Schulzentrum zu bringen, erinnern sich auch die Leiterin des Kreishochbaus Eva Mangold und die Verfasserin dieser Zeilen noch gut. Nach rund vierzig Jahren wird das Schulzentrum jetzt ganz neu, vorher aber kommen Bagger und Pulverisierer zum Einsatz. „Der Schulbetrieb läuft ganz gut“, erklärt Dr. Hopperdietzel. Weil der alte Naturwissenschaftstrakt erst am Ende der Generalsanierung abgebrochen wird und als „Raumreserve“ zur Verfügung steht, mussten während der gesamten Bauzeit keine Klassen in Container ausgelagert werden. Ziemlich eng ist es im Ausweichquartier für Verwaltung und Schulleitung, aber die Vorfreude auf die neuen Räume, auch ein größeres Lehrerzimmer, mildert die Unannehmlichkeiten der Bauzeit, die natürlich auch Schmutz und Lärm bringt. Und Frank Ziegler dokumentiert akribisch die Arbeitsschritte für die Annalen der Realschule.

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Quelle: www.hassfurter-tagblatt.de