Schüler verinnerlichten drei Tage lang Toleranz
Unter dem Motto „Respekt öffnet Türen“ fand das Projekt „Drei Tage Respekt“ statt. Teilgenommen haben die Schüler der siebten Klassen am Schulzentrum in Haßfurt.
„Was bedeutet Respekt für mich und wie kann ich dies selber im Alltag umsetzen?“ Diese Frage bewegte drei Tage lang die Schüler der siebten Klasse am Schulzentrum in Haßfurt. Unter dem Motto „Respekt öffnet Türen“ fand zum sechsten Mal das Projekt „Drei Tage Respekt“ statt. Veranstaltet wurde es von der Offenen Ganztagsschule „living room“ in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Jugend im Dekanat Rügheim, der Katholischen Jugendarbeit der Diözese Würzburg und verschiedenen Kooperationspartnern, darunter der Bayerische Jugendring und das Amt für evangelische Jugendarbeit in Nürnberg.
„Alle Schüler am Schulzentrum anzuregen, über Respekt nachzudenken“, ist das Ziel der Aktion, wie Religionspädagogin und Projektleiterin Christine Kettler-Pohl von „living room“ erklärte. Drei Tage lang stand die Frage im Raum: „Was bedeutet Respekt für mich und wie kann ich dies selber im Alltag umsetzen?“ Schulartübergreifend verinnerlichten 283 Schüler der insgesamt elf siebten Klassen am Regiomontanus-Gymnasium, an der Dr.-Auguste-Kirchner Realschule und der Albrecht-Dürer-Mittelschule in zehn verschiedenen Workshops drei Tage lang Toleranz.
Ein bunt zusammengestelltes Programm setzten 22 Workshopleiter in den jeweiligen Workshops um. Die Zwölf- bis 14-Jährigen besuchten einen Vormittag lang einen Workshop, in dem es ganz praktisch um verschiedene Facetten von Respekt ging. Dieser erstreckte sich vom Improvisationstheater über Upcycling, den Respekt im Netz und anderen Kulturen gegenüber bis hin zum rollstuhlfahrenden Basketballer. Die Begeisterung der Jugendlichen zog sich durch alle Workshops. Bei der „Expedition auf eine verbotene Insel“ war Teamgeist gefordert. Unter der Anleitung von Siegfried Weidlich von der Evangelischen Jugend im Dekanat Rügheim und Jugendreferent Jeremy Vernon vom CVJM erkundete ein Forscherteam eine neue Welt: Auf einer fiktiven Insel galt es Gefahren und Aufgaben gemeinsam zu bestehen.
Die Toleranz, die man anderen Kulturen und fremden Welten gegenüber haben sollte, demonstrierten Michelle, Julia, Hannah und Michelle. Das Quartett dachte sich selbst ein Begrüßungsritual aus – teils nonverbal nur mit Händen und Füßen. Die Jugendlichen legten aber auch Regeln und Strafen fest und erlebten, wie sie sich in einer fremden Kultur zurechtfinden und welche Vorurteile das tägliche Leben bestimmen, wie Bildungsreferentin Annika Herzog erklärte.
Respekt sollte auch in der Popmusik selbstverständlich sein. „Die Jugendlichen fanden schnell heraus, dass sich der Text von deutschem Rap respektlos gegen Frauen und ethnische Minderheiten richtet“, erklärte Workshopleiter Thomas Göttlicher vom CVJM. Gemeinsam mit den Jugendlichen schaute Göttlicher in die Geschichte der Popmusik und untersuchte provokante Liedtexte. Am Beispiel etwa von Mark Forsters Song „Chöre“ bewertete er gemeinsam mit den Jugendlichen die aktuelle Popkultur. Als Abschluss verfassten die Jugendlichen ihren eigenen „respektvollen“ Song. „Lernt, besser auf die Texte der Lieder zu hören“, gab der Workshopleiter den Jugendlichen mit auf den Weg.
Um die drei „Respekttage“ abwechslungsreich zu gestalten, wurden im Unterricht der Religions- und Kunstlehrer im Vorfeld verschiedene Plakate gebastelt, kunstvolle Bilder gemalt oder Papiertüten bedruckt. Das Herstellen von plastikfreier Kosmetik und Hausmitteln rundete das Projekt ab, von dem die Jugendlichen sehr viel fürs eigene Leben lernten. „Die gute Zusammenarbeit im Team“, war nur einer der positiven Aspekte, der als Feedback bei den jungen Leuten zu hören war. (cr)
Quelle: www.mainpost.de